U-Untersuchungen bei Kindern mit Behinderung

„Wie war die U0815“? fragt meine Freundin. Uns beiden fiel die Nummer der aktuellen U-Untersuchung partout nicht ein. Lillemor wird bald drei Jahre alt, die nächste U war somit fällig und mir war das Peng! Wir sehen so viele Fachärzte und Therapeuten die Lillemors Entwicklungsstand wertschätzend beschreiben, da benötigen wir kaum weiteren Input. Input der nach einem Raster erstellt wurde, welches überraschende Entwicklungsverzögerungen aufdecken soll. Nun, bei uns ist alles bekannt. Keine Überraschungen. Aber Pflichttermin.

Ich muss sagen: Ich war so stolz auf Lille. Sie stiefelte durch die Praxis, erst mit Schuhen, dann barfuß. Sie sagte allen: „HAI, haii, haiiiii.“ Sie spielte sehr konzentriert mit der selbstausgesuchten Kugelbahn, stieg fröhlich auf die Waage, stellte sich mit großen Augen an die Wand und ließ sich messen. Sie malte auf dem Blatt und auf dem Tisch. Und präsentierte mit meiner Hilfe, wie viele Laute sie sprechen kann. Als die Ärztin den Raum betrat, erkannte Lillemor sie sofort wieder. Sie nahm sich meine Handtasche, wedelte mir mit der Hand zu, ging zur Tür und sagte ganz geschäftsmäßig: „Komm, komm.“ 🤣🤣 Klar, wir waren ja auch erst in der vergangenen Woche hier, wegen der Aphten. Reichte ja auch. 🤣

Nun doch eine Überraschung: Lillemor ist normal! Normal groß und schwer, mit 94,5 cm und 14,9 kg. 🤣 Ansonsten ist sie, keine Überraschung, nicht altersentsprechend entwickelt. Immer dieses blöde Nein-Kreuz im U-Heft. Unsere Ärztin schreibt auch nie einen persönlichen Kommentar zu ihrer Entwicklung dazu. Ein schriftlich festgehaltenes Lob würde mich manchmal freuen. Und dann auch wieder nicht. Schließlich ist es einfach nur ein U-Heft und kein Fleißkärtchen für sie oder mich. Nun, Lillemor hat also 0815 Format, ist aber ansonsten alles andere als durchschnittlich. Der Gedanke gefällt mir. 😊🥰❤️🌈

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