„Ach, wa is dassss?!“ Lille begrüßt die jungen Menschen auf der Parkbank. „Halllooo!“ Sie schüttelt Hände, gibt Fünf. Sie wird gefragt, wie sie heißt. Ich sage: „Lille“. Sie wiederholt „Lille“ und freut sich. Hey, das bin ja ich! Dann dreht sie sich auf dem Fuß um und läuft los „Tüssss“. Sie hinterlässt lächelnde Gesichter.
Nächste Parkbank. „Ah, wasss is dassss? Wau wau?“ Ich mahne sie zur Vorsicht. Aber die ältere Dame nickt. Schon sitzt Lille auf der Bank, legt ihre Hand vertraulich auf den Arm der Dame. Die ist etwas überfordert von der Lille Liebe. Lillemor streichelt den Hund, ein Mops. Den kennt sie natürlich schon, so einen hat ihre Oma auch. Vom Hund muss ich sie wegziehen. Sie drängt ihn unter die Bank, keine gute Idee, so in die Ecke geschoben, könnte ein Tier auch mal schnappen. Lille lässt sich ablenken und läuft weiter. „Tüüüüsss“.
Die Raucherstelle ist voller junger Menschen, wir kennen uns schon von gestern. Lille läuft zielstrebig auf einen jungen Mann zu und umarmt ihn. „Hallo!“ Der freut sich und erwidert die Umarmung. Lille überlegt kurz. „Uaaaahh“, dann reißt sie die Arme hoch, sie ist ein Monster und erntet ein paar Lacher. Gestern ist sie zu jedem Einzelnen gegangen und hat jede Person persönlich erschreckt. Heute reicht ein „Uaaahhh“ für alle. Die Mädels sind traurig: „Komm doch mal zu uns.“ Keine Chance, Lille läuft weiter. „Tüssss“.
Heute ist Lille tatsächlich der Sonnenschein auf zwei Beinen. Bis ungefähr zum Parkplatz. Da setzt sie sich dann neben das Auto und weigert sich einzusteigen. „Nö, Hause. Tüsss Mama.“ Wir einigen uns auf ein Eis zu Hause, Lille steht auf und lässt sich in den Sitz setzen. Schlauer Schlingel.
